Das No-Bullshit-Jahr meines Lebens
Buch: Rejection von Tony Tulathimutte | Film: My Old Ass | Paid: Kolumne über die blödeste Nacht des letzten Jahres und meinen vorauseilenden Trotz.
Hello hello!
Vielen Dank für euer großes Interesse an meinen Workshops! Der Roman-Workshop war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft, ich kann das immer noch nicht glauben!
Neuer Termin, neue Gruppe: HOW TO WRITE A NOVEL
Traut euch! Danach lege ich erstmal eine Pause ein.Die erste Session zu HOW TO START OR GET BACK INTO WRITING fand gestern Abend statt, das hat sehr viel Spaß gemacht.
Auch hier gibt es einen neuen Termin.Mit einer Freundin arbeite ich gerade an einem Modul zum Thema Literaturagentur & Einstieg in die Buchbranche. Neueste Termine gibt es immer im Shop, auf Instagram oder hier.
Buch: Rejection von Tony Tulathimutte
Tulathimutte erzählt in mehreren (sehr lose) zusammenhängenden Kurzgeschichten von Menschen, die nicht dazugehören und teils auf Rache sinnen. Das sind Incels und Trolls, die meisten einfach komplette Loser, und das meine ich nicht auf eine mean-girl-Art. Bei einer Geschichte konnte ich den Eindruck nicht abschütteln, im Kopf von Elon Musk zu sitzen; eine andere empfand ich so eklig, dass ich am Ende am liebsten geduscht hätte.
Trotzdem weitergelesen habe ich, weil noch nie so treffend über Onlineverhalten und (in) Internetsprache geschrieben wurde. Diese Kurzgeschichten beleuchten Einsamkeit, Scham, sexuelles Versagen und Selbsthass, mit unendlich schlauen und dezidierten Beobachtungen, die manchmal auch brüllend komisch sind. Die meisten von uns tendieren dazu, das zu lesen, was sie bereits kennen, kehren immer wieder zu einem Genre zurück oder verlassen es nie. Wer sich traut, Rejection in die Hand zu nehmen, wird damit belohnt, eine ganz neue Tür zu öffnen.
Anmerkung: derzeit nur auf Englisch, das Buch wird aber dieses Jahr auf deutsch übersetzt (was für eine sprachliche Herausforderung, bin gespannt!)
Film: My Old Ass
Allen, denen der Buchtipp in diesen schwierigen Zeiten (hatten wir jemals leichte?) zu hart ist, möchte ich den Film My Old Ass empfehlen. Der ist wirklich zauberhaft, wahnsinnig gut gespielt, ich habe viel gelacht (Aubrey Plaza!) und am Ende – obwohl ich mit dem Twist gerechnet habe – Sturzbäche geheult. Sweet, sweet, sweet.
Folge 23: Das No-Bullshit-Jahr meines Lebens
Wer von euch kann sich an meinen allerersten Podcast ÜberFrauen erinnern? Niemand? Verständlich. Der ist in dem Jahr gestartet, als Alyssa Milano ihren #metoo-Tweet abgesetzt hat, und an MeToo erinnert sich schließlich auch niemand mehr.
So weit müssen wir allerdings nicht zurückspulen, um dorthin zu gelangen, wovon ich eigentlich erzählen möchte. Das Jahr 2019 reicht, genauer gesagt der 29. Dezember 2019. Völlig erschöpft (die Sterne standen weder gut für Gesundheit, noch für Liebe und Finanzen) entschied ich, ein Gap Year einzulegen: im kommenden Jahr absolut nichts zu planen, mich nicht zu voreiligen Entschlüssen zu drängen und vor allem: keine Antworten auf existenzielle Fragen parat zu haben. Eine Auszeit fürs Hirn wurde zu meinem Must-Have der kommenden Saison!